Praxis Vs. Theorie von
#7

#7 Management des Müdigkeitsrisikos.

von Mackenzie Wilson / Zusammenfassung der SafeConnection Expertenpanels

Müdigkeit ist Teil unseres Lebens. Sie wirkt sich auf unsere Reflexe aus und beeinflusst unsere Fähigkeit, Gefahren vorherzusehen und Entscheidungen zu treffen. Was sollten Sicherheitsverantwortliche insbesondere am Arbeitsplatz dagegen tun? Der SafeStart-Autor Larry Wilson lud Experten aus namhaften Unternehmen zu einer weiteren Runde von SafeConnection-Paneldiskussionen ein, um zu erfahren, wie sie diese fortwährende Herausforderung bewältigen.

Zunächst fragte er die Diskutierenden nach ihrer Meinung: Liegt der Umgang mit Müdigkeit in erster Linie in der persönlichen Verantwortung oder in der Verantwortung des Unternehmens? Kann sie zuverlässig getestet werden? Und wie viel Kontrolle sollte ein Unternehmen in diesem Bereich ausüben?


Lassen Sie sich nicht täuschen: Eine Organisation, die das Management des Müdigkeitsrisikos unterlässt, muss sich auf gefährliche Folgen gefasst machen:

In gewohnter Weise teilten die Branchenverantwortlichen ihr hart erarbeitetes Wissen aus erster Hand darüber, wie Müdigkeit unerwartete Probleme aufwerfen kann:

Arbeitnehmer in Berufen, die lange Schichten erfordern, müssen von Anfang an die richtige Einstellung entwickeln:

Wenn Wechselschichten Teil des Produktivitätsansatzes sind, sollten Sie Ihre Mitarbeiter im Voraus informieren, damit sie sich sowohl psychisch (geistige Einstellung) als auch biologisch (Schlaf-wach-Rhythmus) auf den Wechsel einstellen können.


Ein Erfahrungshinweis von Larry Wilson von SafeStart: „Sie sind alle davon abgerückt, Mitarbeiter in Dauerschichten arbeiten zu lassen.“ Dies ist aus Sicht der psychischen Gesundheit und der Fairness eine gute Sache. „Das Müdigkeitsmanagement ist in erster Linie etwas Persönliches. Nur die Person selbst weiß wirklich, wie müde sie ist, und nur die Person selbst kennt die Gründe dafür. Daher ist es manchmal ‚besser‘, die Müdigkeit zu verbergen, wenn man nicht genug geschlafen hat, was es dem Vorgesetzten erschwert, sie zu bemerken.“ Für ein optimales Risikomanagement müssen sich Führungskräfte solcher Denkmuster, die potenziell folgen, bewusst sein.

Welche praktischen Maßnahmen kann ein Unternehmen ergreifen, abgesehen davon, dass die Schichtarbeit so wechselt, dass die Beschränkungen des menschlichen Geistes und Körpers respektiert werden?

Arbeitgeber können sich auf Personaldifferenzierung stützen, um die Herausforderung des Managements des Müdigkeitsrisikos zu bewältigen:

Müdigkeit durch sich wiederholenden Stress ist eine Kategorie, die nicht vernachlässigt werden darf, doch die psychologische Dimension muss sorgfältig beobachtet werden, da sie leicht zu kontraproduktiven Ergebnissen führen kann.


Fallstudie: Larry Wilson von SafeStart erinnert sich an eine Arbeitsstelle, an der er eine wichtige Rolle einnahm und wo es eigentlich keine risikoreichen Tätigkeiten gab, doch die Arbeiter zogen den ganzen Tag Wagen. Ihre meldepflichtige Verletzung Nummer eins bestand in Schulterverletzungen, und es schien, als ob es die Vorgesetzten nicht einmal mehr bemerkten. „Aber alle Mitarbeiter wissen, dass sie den Wagen schieben sollen. Und selbstverständlich wissen sie es, wenn ihre Schulter zu schmerzen beginnt. Es ist also nicht einfach. Und es ist nicht fair, alles auf die Vorgesetzten zu schieben.“

Insbesondere um Müdigkeit an Großbaustandorten vorzubeugen, zahlt es sich aus, bestimmte Puffer, sei es in Form von größerer Personaltiefe oder von besonderen Ressourcen, in das System einzubauen, um das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu fördern:

Durch die Panels hat sich die Auffassung herausgebildet, dass die Müdigkeit mehrdimensionaler wurde – und dies beinhaltet auch Überlegungen der psychischen Gesundheit.

Realistischerweise weiß nur die Person selbst genau, wie müde sie wirklich ist; wenn Müdigkeit zum Problem zu werden beginnt, müssen wir die Situation erkennen und etwas dagegen tun, bevor es zu einem kleinen oder gar schweren Fehler kommt. Wir können nicht immer mehr Schlaf bekommen, aber wir können ein paar anregende Übungen machen oder uns strecken, einen Kaffee oder Tee trinken oder eine kurze Pause machen und die Augen für 10 bis 15 Minuten schließen – nur nicht beim Fahren!

Der Müdigkeit ist nicht zu entkommen. Doch gibt es vieles, was man am Arbeitsplatz tun kann, um sie zu bekämpfen, wobei die Führungskräfte immer eine wichtige Rolle spielen sollten.


Schlussfolgerungen

  • Unternehmen müssen Müdigkeit ernst nehmen.
  • Schichtarbeit erfordert Betreuung durch das Management – und geistige/körperliche Vorbereitung.
  • Nutzen Sie Produktivitätstechniken wie Aufgabenwechsel und Aufschlüsselung von Tätigkeiten.
  • Bauen Sie Pufferzeit ein, um die Arbeitskräfte bei Bedarf zu entlasten.
  • Empathisches Zuhören hält das Bewusstseinsniveau hoch.
¹ Basierend auf SafeConnection-Panels in Nordamerika, Europa, dem Nahen Osten, Indien und Asien.
² Alle hier geäußerten Meinungen sind ausschließlich die der Diskussionsteilnehmer. Sie spiegeln nicht unbedingt die Meinungen oder Ansichten von SafeStart und den Unternehmen der Diskussionsteilnehmer wider.
³ Weitere Informationen über die SafeConnection-Expertenpanels und die Möglichkeit, frühere oder aktuelle Sitzungen anzusehen, finden Sie unter https://uk.safestart.com/safeconnection/.

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